
Nachbarschaft
Gelebtes Miteinander
Die SGW setzt auf Dialog und ein gutes Verhältnis zu den Nachbarn und den umliegenden Städten und Gemeinden. Die Nachbarschaftszeitung gibt Einblicke in die umfangreichen und vielseitigen Themen, die die Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen beschäftigen. Kooperationen mit Schulen und Fortbildungseinrichtungen stehen ebenso auf dem Programm wie gemeinsame Übungen mit den Feuerwehren der Nachbarstädte.
Ein halbes Jahr nach der Flutkatastrophe fehlt es im mittleren Ahrtal noch an allem. Die Infrastruktur ist größtenteils zerstört und noch lange nicht wieder aufgebaut. Spenden werden dringend gebraucht. Unterstützung kommt aus allen Teilen Deutschlands, auch aus Ahaus/Epe. Landwirte aus Graes und Umgebung sammelten in den vergangenen Wochen in der Region insgesamt rund 550 Kubikmeter Brennholz für die Betroffenen in der Hochwasserregion. Die Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen (SGW) unterstützte die Aktion und übernahm die Spritkosten für die Lkw-Transporte. Zudem setzten sich SGW-Mitarbeiter Rainer Hoge (6. von links) und Matthias Vennekötter hinters Steuer und brachten das Holz Anfang Dezember ins Ahrtal.
Der ehemalige Hof Sundermann befindet sich seit Ende 2014 im Eigentum der Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen. Der Hof lag im Zentrum des Ölunfalls. Davon ist heute kaum noch etwas zu sehen: Das Wohngebäude mit Tenne und Stall wurde abgerissen, die rund 7 Hektar Flächen sind überwiegend als Grünland mit Blühstreifen naturnah bewirtschaftet, und die Lagerhalle hat nach Umbau und Modernisierung eine neue Bestimmung: Die Forstdienstleistungen Gronau GbR (FDG), ein Gemeinschaftsunternehmen der Stadt Gronau und der SGW, nutzen das Gelände nun als Betriebsstätte. Neben der geräumigen Halle wurden im Zuge des Umbaus moderne Sozial- und Sanitärräume installiert, so dass die derzeit vier Mitarbeiter der FDG einen angenehmen Arbeitsplatz haben.
Die FDG bewirtschaftet und pflegt nicht nur die Flächen der Stadt Gronau nachhaltig und mit großem Fachwissen rund um Wald und Holz, sondern seit Jahrzehnten auch den Waldbestand, die Biotope und die ökologischen Ausgleichsflächen der SGW. Mit der neuen Betriebsstätte ist eine zentrale Anlaufstelle geschaffen worden, die es ermöglicht, Arbeitsabläufe und Ressourcen noch effektiver zu gestalten bzw. zu nutzen.
Die Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen betreibt seit 1989 - also seit 30 Jahren - freiwillig und kontinuierlich ein Netz aus rund 90 Grundwasser-Messstellen, um langfristig unerwünschte Vernässungen durch Bergsenkungen zu erkennen und - wenn notwendig - reagieren zu können. Die Messstellen decken die Senkungsmulde des Kavernenfeldes Epe ab und werden bei Bedarf ergänzt. Gemessen wird in der Regel alle zwei Monate; seit einigen Jahren erfolgen auch tägliche Messungen an ausgesuchten Pegeln durch sogenannte Datenlogger.
Das Ergebnis aus drei Jahrzehnten Grundwassermessungen mag zunächst überraschen: Es gibt aktuell keine Vernässungen im Kavernenfeld, die nicht gezielt durch Naturschutzmaßnahmen ausgelöst wurden. Auf den zweiten Blick lässt sich dies allerdings leicht erklären: Senkungen betreffen nämlich nicht nur die Oberfläche, sondern auch die entwässernden Gräben und Bäche. Solange also die Gräben und Bäche im Kavernenfeld ein ausreichendes Gefälle haben, kann das Oberflächenwasser abfließen, die Drainagen in den Ackerflächen leiten das Wasser aus der Senkungsmulde ab - und genau dieser Abfluss ist auch nach beinahe 50 Jahren Senkungen noch gegeben.
So stellt sich aktuell die Senkungsmulde des Kavernenfeldes Epe dar: Abgeleitet aus jährlichen Messungen an rund 850 Punkten sind seit Beginn des Kavernenbetriebes im Jahr 1972 Senkungen bis zu maximal 85 cm (im Jahr 2018) im Zentrum des Kavernenfeldes entstanden. Die Bodenbewegungen reichen bis in die Ortslage Epe hinein. Da jedoch in diesem Gebiet keine neuen Kavernen mehr entstehen werden, werden die Senkungen in Epe auch in Zukunft gering bleiben. Nach dem Ende des Salzbergbaus wird es - bis auf einen vernachlässigbaren Rest - keine Senkungen mehr geben.
Neben der Messung der aktuellen Senkungen werden zudem langfristige Prognosen erstellt. Diese besagen: Werden die Gasspeicherkavernen weiterhin betrieben - und davon ist auszugehen – sind bis zum Ende des Jahrhunderts Senkungen von rund zwei Metern zu erwarten. Dieser Maximalwert wird jedoch nur direkt im Kavernenfeld selbst erreicht - die bebauten Gebiete im Randbereich werden deutlich geringer beeinflusst.
Wichtig ist: Senkungen infolge des Salzbergbaus verursachen alleine keine Schäden! Für die Beurteilung, ob ein Gebäudeschaden ein Bergschaden ist oder nicht, sind vielmehr Schieflagen, Zerrungen und Pressungen bedeutsam. Und deren Beträge sind momentan und auch in Zukunft im Kavernenfeld so gering, dass noch für Jahrzehnte keine Bergschäden zu erwarten sind.
Sollten Sie als Hausbesitzer dennoch besorgt sein, wenden Sie sich bitte an uns. Die SGW bietet weiterhin als freiwillige und für Sie kostenlose Leistung das Anbringen von Messbolzen an Gebäuden im Kavernenfeld an. Damit können eventuelle Bewegungen nachverfolgt werden. Die Ergebnisse gehen den Hauseigentümern zu und können dabei helfen, möglichen Schadensursachen nachzugehen und gegebenenfalls Abhilfe zu schaffen.
Der Umgang mit den Bohrungen der SGW zur Soleginnung wird nun auch systematisch nach einem Managementhandbuch definiert und dokumentiert. Die Leitlinie entspricht der bisherigen Praxis, macht aber jeden einzelnen Schritt im “Leben” einer solchen Bohrung nachvollziehbarer; das technische Regelwerk basiert auf aktuellen Normen, Standards und gesetzlichen Vorgaben und wird regelmäßig aktualisiert.
Die Anforderungen an die Bohrungen zur Solegewinnung und die weitere Verwendung der Hohlräume nach der Solphase - zum Beispiel als Speicherkaverne für Öl und Gas - werden dadurch nicht verändert, aber noch besser dokumentiert. Sie sind rechtskonform und mit der Überwachungsbehörde abgestimmt. Das Managementhandbuch ist wie ein roter Faden, der es einfacher macht, die jeweils erforderlichen Schritte zur Nutzung der Kavernen fristgemäß durchzuführen.
Das Managementhandbuch umfasst fünf Kapitel auf über 100 Seiten. Erstellt wurde es in Zusammenarbeit mit der UGS, der Untergrundspeicher- und Geotechnologie-Systeme GmbH, einem spezialisierten Ingenieur- und Dienstleistungsunternehmen aus Mittenwalde.
Woher kommt das Salzlager in Ahaus und Epe? Wie entsteht Sole, wie wird sie gefördert und wofür wird sie gebraucht? Was tut die SGW für den Umwelt- und Naturschutz? Wie nutzt man Salzkavernen und welche Rolle spielt bei alledem die Sicherheit?
Verständliche Antworten auf diese und viele andere Fragen gibt die neue Imagebroschüre der Salzgewinnungsgesellschaft Westfalen - mithilfe von Zahlen, Daten, Fakten, Grafiken und Bildern.
Die Imagebroschüre ist für Sie natürlich kostenlos. Sie hätten gerne ein Exemplar? Bitte einfach bei uns melden: Per E-Mail (sgw.sekretariat@solvay.com) oder telefonisch (02565/600).
Die SGW und das Driland-Kolleg Gronau arbeiten seit vielen Jahren produktiv zusammen: In der Weiterbildungseinrichtung haben junge Erwachsene die Möglichkeit, einen höheren Schulabschluss nachzuholen. Exkursionen in den Eper Venn sowie live-Chemieunterricht bei der SGW sind dabei Unterrichtsinhalte, die regelmäßig auf der Agenda stehen und theoretisches Wissen mit praktischen Inhalten kombinieren.
Aber auch Ausflüge, die Teambildung fördern und auf sportliche Weise zeigen, dass man sich neue Inhalte durchaus erfolgreich aneignen kann, gehören zum Programm und werden von SGW gefördert: So auch die nunmehr vierte Skifreizeit, die die Studierenden diesmal nach Neuastenberg im Hochsauerland führte. Drei Tage lang gab es unter der Leitung von Reinhard Rölleke Ski- und Snowboardtraining - Carving, Backside-Turns und Hockey-Stops waren am Ende des anspruchsvollen Lehrgangs kein großes Problem mehr.
Kavernensolung: Langsame und gleichmäßige Senkungen
Beim Salzabbau senkt sich das Erdreich an der Oberfläche langsam, gleichmäßig und großflächig. Ein Grund dafür ist das Abbauverfahren.
Beim Solen entstehen künstliche Hohlräume: die Kavernen. In einer Tiefe von 1.000 bis 1.400 Metern sind bei Epe seit 1972 rund 100 dieser Kavernen entstanden. Sie sind im Schnitt 200 Meter hoch und haben einen Durchmesser von etwa 80 Metern. Sie sind immer mit Sole, Gas oder Öl gefüllt, um den den Gebirgsdruck entgegen zu wirken. Zwischen den Kavernen verbleiben bis zu 300 Meter breite Pfeiler, die den Druck der darüber liegenden Gesteinsschichten aufnehmen. Im Laufe von Jahrzehnten verkleinern sich die Kavernen geringfügig und die Gesteinsschichten geben sehr langsam nach. An der Oberfläche bilden sich flache weitgespannte Senkungsmulden. Gronau und Ahaus liegen außerhalb der Senkungsmulde. Sie endet in den Randbereichen von Epe.
Kostenfreie Messungen für Bewohner
Seit Beginn der Salzgewinnung 1972 vermisst die SGW regelmäßig das Gebiet. Das Messnetz wurde im Laufe der Jahre an die Entwicklung des Kavernenfeldes angepasst. Heute umfasst es rund 850 Beobachtungspunkte und 120 Kilometer Messlinien. Damit werden die Bodenbewegungen in dem rund acht Quadratkilometer großen Gebiet verfolgt. Um Höhenveränderungen an Bauwerken erfassen zu können, hat die SGW zusätzlich seit 2015 auf Wunsch der Besitzer an Privathäusern, Brücken und öffentlichen Gebäuden rund 700 Messbolzen angebracht. Veränderungen werden so über einen langen Zeitraum direkt am Gebäude gemessen und sind für Laien und unabhängige Fachleute nachvollziehbar. Das Setzen der Bolzen sowie die Messungen und Auswertungen sind für Eigentümer kostenlos.