
Solvay verleiht mit 300.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis an Professorin Katalin Karikó
Der Preis im Jahr 2022, der den 100. Jahrestag der ersten Solvay-Chemie-Konferenz markiert, geht an sie aufgrund ihrer bahnbrechenden Forschung in der bei Impfstoffen zum Einsatz kommenden mRNA-Technologie, durch die sich die Zukunft der Medizin grundlegend verändern wird.
Brüssel, 18. Januar 2022
Den Science for the Future Solvay Prize 2022 erhält Katalin Karikó, außerordentliche Professorin an der Universität Pennsylvania (USA) und Professorin an der Universität Szeged (Ungarn), für ihre Arbeit an der biochemischen Modifikation von synthetisch hergestellter Boten-Ribonukleinsäure (messenger RNA; mRNA), die die rasche Entwicklung von Impfstoffen ermöglicht. Ihre Forschung wurde insbesondere von Pfizer/BioNTech und Moderna für die Entwicklung von COVID-19 mRNA-Impfstoffen genutzt, durch die viele Menschenleben gerettet wurden. mRNA könnte in Zukunft auch bei der Bekämpfung anderer Krankheiten wie Krebs, Grippe, Malaria oder HIV helfen.
Professorin Karikó hat ihre 40-jährige Karriere dem Einsatz von RNA als therapeutisches Mittel gewidmet. Die Chemie spielt hierbei eine wesentliche Rolle in der Modifikation der mRNA, um die Gefahr von Abwehrreaktionen des Immunsystems zu vermeiden.
„Ich fühle mich geehrt von dieser Auszeichnung und bin begeistert,” sagte Professorin Karikó. „Ich blicke mit Dankbarkeit auf meinen bisherigen Weg zurück und danke allen, die mir dabei geholfen haben: meiner Familie, die mich immer unterstützt hat, meinen inspirierenden Lehrern, Mentoren und Kollegen.”
Eine mRNA vermittelt den genetischen Bauplan mit DNA-Informationen an Zellen für die Eiweißproduktion. Hierdurch kann der Körper seine ‘eigenen Heilmittel’ herstellen. Im Jahr 2005 entdeckte Professorin Karikó zusammen mit Kollegen, dass der Einbau eines in der Transfer-RNA (tRNA) vorhandenen modifizierten Uridins - ein so genanntes „Pseudo-Uridin“- in die in-vitro synthetisierte mRNA zu einer verringerten Immunogenität führt. Dies war der Beginn von weiteren Studien, aus denen die optimale mRNA für Therapien entstand, mit dem Potenzial für viele Anwendungsbereiche in der Medizin für den Menschen.
„Professorin Karikó erfindet den wissenschaftlichen Fortschritt wahrhaft neu“, erklärte Ilham Kadri, CEO von Solvay. „Sie ist die zweite Frau, die den Preis erhält, und eine wirkliche Inspiration. Ich bin so stolz, ihr diesen Preis im Namen von Solvay verleihen zu können, dessen Gründer die Wissenschaft zum Wohle der Menschen und künftiger Generationen aktiv gefördert hat. Mit ihrer unglaublichen Entschlossenheit hat sie einen bedeutenden Fortschritt für die Menschheit erreicht, der die Behandlung vieler Krankheiten revolutionieren wird. Herzlichen Glückwunsch, Professorin Karikó!“
Mit dem 2013 geschaffenen Solvay Prize wird ein Wissenschaftler bzw. eine Wissenschaftlerin für bedeutende Entdeckungen ausgezeichnet, die die Rolle von Wissenschaft und Chemie bei der Lösung von einigen der drängendsten Herausforderungen der Welt herausstellen. Der 2022 verliehene Preis führt das Vermächtnis von Ernest Solvay fort und markiert den 100. Jahrestag der ersten Solvay-Chemie-Konferenz. Seit über einem Jahrhundert lädt Solvay die hellsten Köpfe der Wissenschaft hierzu ein. In diesem Jahr wurde die Gewinnerin durch eine unabhängige Jury aus namhaften Wissenschaftlern, darunter zwei Nobelpreisträger, ausgewählt. Wissenschaftsbasierte Innovationen treiben die Strategie von Solvay voran und sind fest in der DNA des Unternehmens verankert.
Die offizielle Preisverleihung findet am 29. März im Palais des Académies in Brüssel statt, und wird per Livestream übertragen. Darüber hinaus wird am selben Tag eine Pressekonferenz stattfinden. Details dazu werden in Kürze bekannt gegeben.
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Presseinformationen - Solvay Prize 2022 Laureate
Link zur Biographie von Prof. Karikó
Über den Science for the Future Solvay Prize
Der Solvay Prize wurde 2013 ins Leben gerufen und soll den engagierten lebenslangen Einsatz von Ernest Solvay für die Förderung der wissenschaftlichen Forschung fortführen. Mit ihm wird eine Person für richtungsweisende Beiträge zur Chemie mit potenziellen industriellen Nutzungsmöglichkeiten ausgezeichnet.
Das breit gefächerte Fachgebiet des Preises erstreckt sich auf die Chemie mit allen ihren Aspekten wie z. B. Synthese, Materialwissenschaft, weiche Materie, Biophysik oder Biochemie, chemische Verfahrenstechnik, Umweltwissenschaften oder bestimmte Aspekte der Molekularbiologie.
Nominierungen erfolgen durch Mitglieder des wissenschaftlichen Komitees für Chemie und des (früheren und gegenwärtigen) Beirats der International Solvay Institutes for Physics and Chemistry, Teilnehmer der Solvay-Chemie-Konferenzen, Mitglieder renommierter internationaler wissenschaftlicher Organisationen und namhafte Wissenschaftler.
Er wird alle zwei Jahre für herausragende Leistungen in der Grundlagenwissenschaft verliehen (die nicht unbedingt mit den geschäftlichen Aktivitäten von Solvay zu tun haben). Die bisherigen Preisträger waren Professor Peter G. Schultz im Jahr 2013, Professor Ben Feringa im Jahr 2015 (er erhielt 2016 den Nobelpreis für Chemie), Professor Susumu Kitagawa im Jahr 2017 und Professorin Carolyn Bertozzi im Jahr 2020.
Über Solvay
Solvay ist ein wissenschaftlich orientiertes Unternehmen und schafft mit seinen Technologien einen sichtbaren Nutzen für alle Bereiche des täglichen Lebens. Die Gruppe beschäftigt über 23.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter in 64 Ländern und verbindet Menschen, Ideen und Elemente, um Fortschritt neu zu definieren und neu zu gestalten. Solvay möchte nachhaltigen Nutzen für alle schaffen, insbesondere mit dem Programm ‚Solvay One Planet‘, das auf drei Säulen ausgerichtet ist: Klimaschutz, Schonung von Ressourcen und Förderung besserer Lebensqualität. Die Gruppe trägt mit innovativen Lösungen zu sichereren, saubereren und nachhaltigeren Produkten bei – etwa im Haushalt, in Lebensmitteln und Verbrauchsgütern, in Flugzeugen, Autos, Batterien, Mobilgeräten, Gesundheitsanwendungen und mit Konzepten zur Luft- und Wasserreinhaltung. Die Solvay-Gruppe wurde 1863 gegründet und erzielte 2020 einen Umsatz von rund 9 Mrd. Euro, zum überwiegenden Teil mit Geschäftsaktivitäten, in denen die Gruppe weltweit zu den Top 3 gehört. Solvay ist an der Euronext in Brüssel (SOLB) und Paris gelistet. Mehr Informationen auf www.solvay.com.
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