Solvay setzt seine Partnerschaft mit der Solar Impulse-Stiftung fort

Solvay ist stolzer Partner der von der Solar Impulse-Stiftung  gegründeten World Alliance for Efficient Solutions. Richard Thommeret, Leiter Science & Innovation Communication bei Solvay, ist für die Partnerschaft zuständig. Wir sprachen mit ihm über die Arbeit mit der Alliance in den letzten drei Jahren und über einige Solvay-Produkte, die das Label „effiziente Lösungen“ erhalten haben.

Die Solar Impulse Alliance will rund um die Welt und in jedem Tätigkeitsfeld Lösungen ermitteln, die dazu beitragen, die Nachhaltigkeitsziele der Vereinten Nationen zu erreichen, wie saubere Energie, nachhaltige Städte oder verantwortungsvoller Konsum und verantwortungsvolle Produktion, und gleichzeitig wirtschaftlich profitabel zu sein. Lösungen, die die geforderten Kriterien erfüllen und als effiziente Lösungen gekennzeichnet sind, werden in das Portfolio der Alliance aufgenommen. Oberstes Ziel dabei ist es, die Kluft zwischen Ökologie und Ökonomie zu schließen.
 

Was sind „effiziente Lösungen“?

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Wie kam es zur Gründung der World Alliance?

Zum Abschluss des Solar Impulse-Abenteuers 2016 gründete Bertrand Piccard, der Schweizer Pilot hinter dem Gesamtprojekt, die Solar Impulse-Stiftung. Unter dem Dach der Stiftung ist wiederum die Alliance angesiedelt, die ähnlich wie eine NGO arbeitet. Sie arbeitet Hand in Hand mit Partnern, die Lösungen entwickeln wollen, die das Leben auf unserem Planeten verbessern werden. Die Alliance agiert als Sprachrohr, um für diese Lösungen bei örtlichen Behörden, Kommunen, Regierungen etc. zu werben.
 

Was war aus Solvay-Sicht der Grund, eine Partnerschaft mit der World Alliance for Efficient Solutions zu unterzeichnen?

In erster Linie war eine solche Partnerschaft stimmig, weil Solvay zuvor 12 Jahre lang in das Solar Impulse-Projekt investiert hatte. Wir waren von Beginn an, seit 2004, erster Technologiepartner von Solar Impulse. Deshalb war es für uns überaus sinnvoll, die Zusammenarbeit mit Solar Impulse mit dem Projekt Alliance for Efficient Solutions fortzusetzen. Darüber hinaus gibt es zwischen Solvay und der Alliance eine übereinstimmende strategische Ausrichtung, weil wir nachhaltige Lösungen entwickeln wollen und uns dabei vor allem auf nachhaltige Mobilität und Ressourceneffizienz fokussieren. Über die Partnerschaft mit der Alliance haben wir zudem Kontakte zu einem Open Innovation-Netzwerk geknüpft, das Start-ups und unterschiedliche Partner zusammenbringt. Das wiederum ist für den Solvay Ventures-Fonds besonders interessant, der in Start-ups investiert. All das sind Gründe, die eine Zusammenarbeit sinnvoll machen. Deshalb hat Solvay eine über vier Jahre laufende Partnerschaft mit der World Alliance for Efficient Solutions geschlossen und deshalb sind wir einer ihrer Strategiepartner, neben Firmen wie Schlumberger, Air Liquide, Michelin, Procter & Gamble etc. Die Allianz hat bislang über 1.800 Mitglieder. Alle Unternehmen wollen bei innovativen Lösungen, die die Welt verändern, an vorderster Front stehen. Diese weltweite Partnerschaft treibt die Dinge voran.
 

Welche Rolle haben Sie in dieser Partnerschaft?

Ich bin bei Solvay für die Partnerschaft mit der Alliance verantwortlich und zudem Mitglied des Strategieausschusses der Alliance, ihrem Leitungsgremium. Ich war derjenige, der vorschlug, die Lösungen zu kennzeichnen und nicht nur zu ermitteln, um die positive Wirkung der Alliance zu verstärken.

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Als erste Solvay-Lösung hat kürzlich AgRHO® S-Boost™ das Label „effiziente Lösung“ erhalten ...

Ja, das Produkt wurde anerkannt, weil es die Fähigkeit hat, die Nährstoffaufnahme durch das Saatgut zu optimieren, den Einsatz von Pestiziden verringert und den Umgang mit der Ressource Wasser in der Landwirtschaft verbessert. So können wir darauf hoffen, dank höherer Ernteerträge die wachsende Weltbevölkerung zu ernähren, ohne die Wasserressourcen weiter zu erschöpfen. Gerade hat eine zweite Solvay-Lösung das Label erhalten: SOLVAir®, unsere Lösung zur Reinigung von Rauchgasen aus Fabriken, Verbrennungsanlagen und Schiffen, die zu sauberen Städten beiträgt.

Mehr über AgRHO® S-Boost™

QuotesDie Arbeit mit der World Alliance for Efficient Solutions steht voll und ganz mit unseren Werten für den Aufbau nachhaltiger Geschäftsfelder im Einklang. Das ist etwas Konkretes und nicht nur eine „grüne Haltung".

Richard Thommeret, Leiter Science & Innovation Communication bei Solvay

Wie profitiert Solvay, wenn seine Lösungen von der Solar Impulse Alliance anerkannt werden?

Für Solvay ist das ein neuer Weg, um für unsere Lösungen über Kanäle zu werben, die wir normalerweise nicht nutzen, um politische Entscheider gezielt anzusprechen, die Stadtverwaltungen der weltgrößten Städte, die Europäische Kommission etc. Die Allianz ist nun weithin anerkannt und erhält Anfragen von Städten und Regionen, die nach nachhaltigen Lösungen suchen, um ihre Herausforderungen hinsichtlich Mobilität, „smart cities“, Straßenbeleuchtung etc. zu meistern. Für uns ist es deshalb großartig, dass unsere Lösungen unter den von der Alliance empfohlenen sind. Da es sich dabei oft um ziemlich technische Produkte handelt, die sich nicht immer einfach erklären lassen, erzielen wir dank der Kennzeichnung eine viel größere kommunikative Wirkung.

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Erzählen Sie uns doch bitte etwas über den Kennzeichnungsprozess. Wie wird ein Produkt zu einer „effizienten Lösung“?

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Die Allianz hat ein Netzwerk von 300 unabhängigen Experten, die Lösungen unter konkreten Kriterien bewerten: vor allem technische Machbarkeit, ökologischer, wirtschaftlicher und sozialer Nutzen und wirtschaftliche Rentabilität. Die Prüfung ist extrem gründlich. Meines Wissens ist das die einzige Kennzeichnung, die für saubere und profitable Lösungen eine derart hohe Glaubwürdigkeit hat. Bislang wurden rund 130 Lösungen gekennzeichnet.
 

Stimmt es, dass für weitere Solvay-Lösungen die Auszeichnung mit dem World Alliance-Label ansteht?

Ja, einige unserer Produkte könnten in Kürze das Label erhalten, zum Beispiel der thermoplastische Kunststoff Solef® PVDF oder Rhovanil® Natural, unser bio-basiertes natürliches Vanillin. Ich arbeite kontinuierlich mit unseren Business Units daran, der Alliance relevante Lösungen zu unterbreiten. Dies müssen strategische Lösungen für die GBU sein, und sie müssen einen klaren Nutzen haben. Wir hoffen, dass wir demnächst 10 bis 20 Lösungen mit Label haben werden.

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Es geht dabei aber nicht nur darum, dass multinationale Unternehmen Labels für ihre Produkte erhalten, sondern darum, über Zusammenarbeit die Welt zu verändern, oder?

Absolut. Viele der 130 Lösungen, die bislang das Label haben, stammen von Start-ups. Uns gefällt es, mit kleinen Unternehmen in Verbindung gebracht zu werden. Manchmal sind das sogar einzelne Erfinder, die kreative Lösungen entwickelt haben. Um die Herausforderungen in der Welt zu lösen, gibt es keine Universallösung. Wir brauchen viele innovative Lösungen aller Art, lokal und global, klein und groß. Alle müssen sich daran beteiligen können, und große Unternehmen wie Solvay haben das Monopol auf gute Ideen nicht gepachtet. Außerdem zeigen wir als Mitglied der Alliance unser Engagement. Werden wir danach gefragt, können wir einfach belegen, dass die Arbeit mit der Alliance voll und ganz mit unseren Werten für den Aufbau nachhaltiger Geschäftsfelder im Einklang steht. Das ist etwas Konkretes und nicht nur eine „grüne Haltung“. Und natürlich sind verliehene Labels intern für die Teams sehr motivierend. Sie fühlen sich anerkannt und für ihre Arbeit gewertschätzt. Das motiviert und macht alle stolz.